Wie sieht die moderne hoch wärmegedämmte Gebäudehülle aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz nach heutigen Standards im Holzfertigbau aus ? Diese Frage beantwortete Harald Bähr am 3. Februar 2023 in seinem 10-Minuten-Vortrag.
Der Aufbau der Außenwand beginnt mit einer Putz- oder Holzfassade auf 60 mm HWF. Die „GORETEX Schicht am Haus ist verputzt regensicher, winddicht, diffusionsoffen, wärmedämmend, Wärmebrücken optimierend und stellt einen guten Wärmespeicher dar. Die Holzfasern sind verklebt mit LIGNIN und geringem Anteil von Leim. Enthalten ist auch Paraffin für den Feuchteschutz.
Das nächste wichtige Bauteil ist 240 mm Konstruktionsvollholz (KVH). Das tragende Holzskelett ist mit der Funktion der Knochen im Körper vergleichbar. Das KVH ist technisch auf 12-18% Restfeuchte getrocknet, Ausgleichfeuchte ca. 10-12%, keilgezinkt (endlos produziert). KVH ist ein Industrieprodukt, Fehlstellen werden ausgekappt. Es hat eine hohe Qualität und Tragfestigkeit.
Die innere Wärmedämmung besteht aus Zellulose. Das ist eingeblasenes aufgefasertes Papier mit dem Zusatz Borsalz als Flammschutz, es ist setzungssicher (Beispiel geöffnete Wand), diffusionsoffen, feuchteregulierend und ein guter Wärmespeicher.
Mit OSB-Platten werden die Bauteile verbunden. Bildlich gesprochen sind das die Muskeln am Hauskörpert.
OSB bedeutet Orientel straight board. Es hat mehrere Funktionen: Es ist eine statisch wirksame Scheibe, verbindet das Skelett, bildet die luftdichte Schicht und ist eine leichte Dampfbremse. Die Befestigung erfolgt mit Klammern auf dem Ständerwerk, die Verklebung der Fugen wird mit Klebeband ausgeführt. Dieses hat 100 Jahre Klebekraft.
Die Fa. Holzbau Bähr verwendet aus Prinzip nur „Egger OSB“, die beste Platte auf dem Markt
Es folgt dann eine 60 mm Installationsebene für Leitungen die nicht in der tragenden Struktur sein sollen.
Diese wird aus Rahmen 40×60 mm aus KVH; Montage hochkant. Eine Eigenleistung des Bauherrn ist möglich.
Mit Holzflex wird eine zusätzliche Wärmedämmung geschaffen. Das sind Holzfasern, die zu Matten verarbeitet werden ähnlich wie es von Mineralfasern bekannt ist. Der Vorteil diesen gegenüber: Kein Jucken, kein Kratzen, keine Gesundheitsgefährdung durch Fasern, angenehm zu verarbeiten, feuchteregulierend.
Den Abschluss bildet die Gipsfaser als innere Oberfläche zum veredeln
Eine Gipsfaserplatte (GFP) gibt es auch in höherwertigen Ausführungen, diese erreichen dann auch höhere Festigkeiten. Diese hoch vergüteten GK-Platten sind dann aber preislich auch nicht mehr mit der Standard Bauplatte zu vergleichen.