
Das Beitreiben von Forderungen ist ein wichtiger Teilaspekt anwaltlicher Tätigkeit. Darauf wies am 06. Juni 2025 Rechtsanwalt Alexander Dietrich in seinem 10-Minuten-Vortrag hin.
Im Gegensatz zu unstreitigen Geldsummen steht hier im Vordergrund, Vollstreckungstitel im streitigen Verfahren zu erzielen. Werden diese unnötigerweise der Zwischenstation des gerichtlichen Mahnverfahrens zugeführt, entsteht nach dem erwartbaren Widerspruch statt der erhofften Ersparnis Zeitverlust und Fristendruck durch das Gericht.
Alexander Dietrich verwies auf zwei Beispielsfälle dazu.
Zum einen gibt es eine neue Entscheidung des Landgerichts Frankenthal zur sogenannten Handwerkerfalle: Diese entsteht, wenn Bauverträge außerhalb von Geschäftsräumen – zum Beispiel durch Nachtrag auf der Baustelle – ohne Widerrufsbelehrung gegenüber einem Verbraucher geschlossen werden. Zu der 14tägigen Widerrufsfrist kommt dann noch eine Jahresfrist hinzu, in der widerrufen werden kann. Har der Handwerker eine vermeintlich aus seiner Sicht unproblematische Forderung, liegt es nahe, diese umgehend beizutreiben. Pferdefuß: Sollte der Vertrag widerruflich sein, kann die Forderung ansonsten noch so unstreitig sein: Bei rechtzeitigem Widerruf sieht der Handwerker für seine Werkleistung keinen Cent.
Zum anderen kann auch die Abgabe einer vermeintlich glasklaren Honorarforderung eines Buchhaltungsbüros an das Mahngericht scheitern: Wenn nicht vorher geprüft wird, ob der Vertrag eindeutige Vorgaben macht, kann im nachfolgend doch streitigen Verfahren der Anspruch nicht mehr mit ausreichend Erfolgsaussicht durchgesetzt werden. Dann droht Zeitdruck durch das Streitgericht, weil der Anspruch fristgebunden begründet werden muss. Stellt sich erst dann heraus, dass man v0n der Beitreibung besser die Finger gelassen hätte, sind schon Zusatzkosten für das Mahnverfahren unnötig der Forderung hinterhergeworfen worden.
Hat man hingegen einen bereits rechtskräftig erstrittenen Titel, macht es durchaus Sinn, diesen an kompetente Vollstreckungsspezialisten außerhalb des Anwaltsbereichs abzugeben. Rechtsanwalt Dietrich wies darauf hin, dass er eigene Forderungen bereits wiederholt erfolgreich durch das Inkassounternehmen Due Finance aus dem PEN-Team Bad Kreuznach hat beitreiben lassen. Sind Forderungen unstreitig, sind diese ebenfalls aufgrund der Schnelligkeit besser dem elektronischen Mahnverfahren vorbehalten. Auch hier macht es Sinn, ein Inkassobüro wie das von Andrea Homm zu involvieren.
Beispiele für weitere juristische Maßnahmen, die anwaltlicher Tätigkeit zugewiesen sind:
- Räumungsklage oder sonstige Herausgabe
- Klage auf Abgabe einer Willenserklärung (z.B. Zustimmung zur Mieterhöhung)
- Klage auf Erteilung einer Abrechnung (Kaution, Betriebskosten), auch als sogenannte Stufenklage
- Unterlassungsklage (z.B. im Falle der Geschäftsschädigung)
- Klage auf Feststellung (z.B. Unwirksamkeit einer Kündigung)
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