Am 24. Februar 2023 informierte Thomas Biebel in seinem 10-Minuten-Vortrag über Veränderungen und Auswirkungen am Zins- und Baufinanzierungsmarkt.
„Im Oktober letztes Jahr machte ich mir Sorgen, ob mein Geschäft einbrechen würde. Ich bekam über 2, 3 Wochen keine einzige neue Finanzierungsanfrage. Das hatte ich auch hier kommuniziert und habe von Euch sofort Unterstützung bekommen. Ein ganz großes DANKENSCHÖN dafür! Meine Sorge war aber unbegründet, mein Geschäft läuft gut und ich habe ordentlich zu tun – was aber beim überwiegenden Teil meiner Branchenkollegen nicht der Fall ist.
Die Frage ist: Was hat sich verändert?
Wie Ihr alle spürt ist die Inflation seit einem Jahr zurückgekehrt. Die Ursachen beleuchte ich jetzt nicht, aber die Auswirkungen auf meine Branche.
Die EZB hat, um die Inflation einzudämmen, die verschiedenen Leitzinssätze deutlich angehoben. Und für 2023 sind noch weitere Zinsschritte zu erwarten.
Nun haben Leitzinssätze (die sind überwiegend Referenz für kurzfristige Einlagen) nicht direkt etwas mit langfristig festgeschriebenen Baufinanzierungszinsen zu tun. Inflation und dadurch auch wieder vorhandenene Guthabenzinsen auf Einlagen schon.
Referenz für die finanzierenden Banken sind festverzinsliche, langlaufende Wertpapiere z.B. Bundesschatz- und dem zufolge Pfandbriefe der Institute. Diese Verzinsungen haben sich seit Ende Feb. 2022 mehr als Verdreifacht:
Die SWAP-Sätze sind ein wichtiger Indikator für den Euro-Finanzmarkt und richtungsweisend für die Entwicklung der Bauzinsen. Die Darstellung der Zinsentwicklung basiert auf den Zins-SWAP-Sätzen. Der SWAP kann als Indikator für die Zinsentwicklung beim Baugeld angesehen werden.
Jetzt gibt es Leute die sagen: vor 10 Jahren waren die Zinsen genauso hoch wie heute. Also hat sich für den Hauskäufer und Kreditnehmer ja nicht wirklich etwas geändert. Stimmt das??
Natürlich nicht, denn was diese Leute nicht berücksichtigen ist, dass sich die Kaufpreise für Immobilien in unserer Region in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt haben. Die Einkommen jedoch, bedingt durch die vielen 0-Runden in den Zeiten nicht vorhandener oder niedriger Inflation eben nicht.
Was bedeutet das?
Viele Normal- aber auch Gutverdiener können sich z.B. ein normales Einfamilienhaus gar nicht mehr finanzieren – es sei denn sie verfügen über hohes Eigenkapital um die notwendige Finanzierung in tragbarer Größenordnung zu halten. Hinzu kommt, dass auch die Banken die Bonitätsansprüche deutlich nach oben angepasst haben. Das betrifft besonders die Lebenshaltungskostenpauschalen und die Unterhaltungs- und Nebenkosten für die Immobilie.
Nun ist es also noch wichtiger Alle Möglichkeiten meinerseits zu prüfen um für meine Kunden, also Eure Kontakte und Empfehlungen, eine Topzinskondition und angemessene Ratenbelastung zu erreichen. Und hier kommt wieder zum Tragen, dass es mir als Institutsunabhängiger Finanzierungsmakler wurscht ist was für die Bank das Beste ist, sondern es geht immer darum was für den Kunden, also meinen Auftraggeber am besten ist und dass er sich eine Finanzierung auch langfristig leisten kann. Übrigens- ich rate Kunden auch von ihrem geplanten Vorhaben ab wenn ich Bedenken habe, dass sie das gut stemmen können und biete Lösungswege an wie sie Ihren Immobilientraum realistisch umsetzen können.
Für mich selbst wird es auch Veränderungen geben. Was die Auswahl an Instituten und noch bessere Finanzierungsmöglichkeiten angeht habe ich aktuell Vorbereitungen am Laufen. Ich werde mich an weitere, große Partner anbinden um z.B. Kombinationen verschiedener Institute bei der gleichen Finanzierung zu ermöglichen. Dazu demnächst mehr, sobald ich das umgesetzt und Erfahrungen gesammelt habe.
Vor knapp 5 Jahren hatte ich in meinem 10-Min. Vortrag das Thema Marktveränderung bezüglich Direktgeschäft der Finanzierungsinstitute und durch Vermittler zustande gekommenes Baufi-Geschäft. Hier hat sich die Geschwindigkeit der Anteile von vermitteltem Geschäft weiter beschleunigt. Ein Verhältnis von 50 : 50 hatte ich damals für 2022 vorhergesagt, das wurde aber schon 2021 übertroffen und werden heute schon deutlich mehr Immobilienfinanzierungen über Vermittler abgewickelt als das was die Banken direkt mit Kunden abschließen. Die Vorteile für den Kunden liegen ja auf der Hand und Loyalität zu den Hausbanken hat eben Grenzen. Besonders wenn es den Kunden tausende €uros kosten würde.
Mein Fazit:
Die Immobilien- und Finanzierungmarkt hat sich innerhalb eines Jahres sehr verändert. Das drumherum in meinen Gesprächen wird wichtiger: Die richtige Immobilie zum richtigen Preis. Gute Kalkulation von weiteren anstehenden Investitionskosten. Das sind oftmals auch Bedarfe der Kunden die durch mein tolles Experten-Netzwerk bei PEN gedeckt werden.
Und… Qualität, Objektivität und Kundenorientiertheit machen den Unterschied und zahlen sich für uns Unternehmer aus.“